Kategorie: Querstil

Epic Things Are Comin‘

Eigentlich wäre jetzt der neue Querstil der Woche fällig, aber der Größenwahn hat mich gepackt und so ist das Projekt diesmal richtig aufwendig geworden und braucht einfach etwas mehr Zeit – und meine rechte Hand möglicherweise eine Transplantation des Zeigefingers, darüber muss ich noch nachdenken. Die gute Nachricht: es wird absolut episch, liebe Mitleser!
Es wurde mit scharfen Messern hantiert, vermessen, vorskizziert, ausgeputzt und demnächst kommen Hammer und Nagel zum Einsatz, eine LED-Leiste und wenn es ganz hart kommt, wird sogar die Bohrmaschine ausgepackt. Man darf gespannt sein! :)

Als mini-Trostpflaster für die längere Wartezeit gibt es hier eine kleine Sneak-Peek auf die hässlichste Vorzeichnung der Welt – nur weil man professioneller Illustrator ist, muss man ja nicht immer ordentlich sein, ne?

Oh wie schön! Eine Paketankündigung

Das Leben mit Versanddiensten ist ja eher zu vergleichen mit einem Kampf gegen Windmühlen oder der Wahl zwischen Pest und Cholera. Mein bisher sicherster Fels in der Brandung scheint nun auch überflutet zu sein.
In den letzten Wochen musste ich drei Beschwerden schreiben, hin und her laufen um herauszufinden wo meine Pakete sind, verzögerte Zustellungen hinnehmen, weil Ersatzlieferungen los geschickt werden mussten und zuletzt ist da der noch ungelöste Fall eines an „andere anwesende Person“ zugestellte und de facto vermissten Pakets. Da mich der Kundenservice mit Standardtexten vertröstet und meine Toleranzgrenze erreicht ist, musste ich das künstlerisch kompensieren. In einem Comic.

Querstil der Woche (12)

Diese Zeichnung begann mit der Erinnerung an den Biologieunterricht. Damals, als wir winzige Zwiebelscheibchen unter das Miskroskop legten und all die kleinen Zellen sahen, die unsere Zwiebel so ausmachten. Ich fand vielen aneinander hängenden, kreisförmigen Zellen ziemlich hübsch und so packte mich heute früh die Laune, Kreise zu zeichnen.
Der Text war gar nicht geplant – und zugegeben, ich bin nicht gerade Goethe – er fiel mir nur spontan ein während ich stoisch meine Kreise zog.

Gezeichnet mit den Multilinern von Copic, ein bisschen getuscht mit Burnt Sienna von Winsor & Newton Ink. Irgendwann muss ich diese Strichzeichnungen mal in größerem Stil angehen … wenn die Zeit es hergibt.

Querstil der Woche (10)

Wer öfter mit flüssigen Farben hantiert, besonders diese ganz liquiden wie Tinte und Tusche, der hat sicher auch schon einmal etwas daneben gehen lassen. Wenn ich anfange mit Tinte zu arbeiten, dann geht früher oder später immer irgendwo ein Klecks verloren und schon in kürzester Zeit hat man ein Blatt voller Tropfen.
Normalerweise wandern solche Schmierblätter direkt in die Papiertonne, allerdings habe ich einen Narren an Klecksen gefressen und schaue sie mir außerordentlich gerne an. Nicht zum ersten Mal fragte ich mich dabei: was steckt wohl in den Klecksen, außer dass sie offensichtlich Kleckse sind? Tja. Ein Stift zur Hand, ein paar Striche hier und da und geboren war ein neuer Querstil. Klecksgesichter.
Ich glaube, das werde ich in Zukunft öfter machen.

Querstil der Woche (9)

Diesmal habe ich meine Leidenschaft für Stempel entdeckt und einen, wie ich finde, sinnvollen Briefstempel entworfen. Als leidgeprüfte Katzenhalterin hat mir so ein Warnstempel auf jeden Fall noch gefehlt.
Das Motiv habe ich per Hand vorgezeichnet, eingescannt, vektorisiert und dann mit einem sauberen Schriftsatz versehen. Ich bin gespannt wie der fertige Stempel dann aussieht.

Auf dem Foto sieht man den noch nicht gestempelten, sondern geklebten Prototyp – der Holzstempel dürfte in den nächsten Tagen per Post geliefert werden.

Update:
Der fertige Stempel war schneller fertig und geliefert als ich erwartet habe und ich bin begeistert. Dieses verschmitzte Reißzähnchen kommt wirklich sehr gut! :D

Und wer möchte nun Post von mir?

Querstil der Woche (8)

Draußen steigen die Temperaturen – zumindest hier im schönen Dresden, wo ich gerade ein paar Tage Urlaub verbringe – doch für ein wenig Kritzelei zwischendurch ist immer Zeit. Angeregt durch ein Fotoshooting mit Juliana Socher (Chrononauts Photography) dem ich diese Woche noch beiwohnen werde, kam mir beim Skizzieren eine Krähe aus dem Stift geflattert. Mit etwas eingeschränkten Mitteln habe ich aus einem Brush-Pen, Copic Finelinder und etwas weißer Kreide eine schnelle Krähe zu Papier gebracht, die ich auch bewusst einfach mal unfertig gelassen habe. Halbfertige Zeichnungen, finde ich, haben ihren eigenen Reiz.

Querstil der Woche (7)

Den Querstil für diese Woche gibt es aus gegebenem Anlass schon heute. Da ich zu diesen Zuschauern gehöre, die sich vor nervösem Mitzittern kaum im Stuhl halten können (oder auf der Couch), brauchte ich für das große Finalspiel Deutschland : Argentinien eine Nebenbeschäftigung zur Schonung meiner Nerven. Also griff ich zu meinem Copic Fineliner und einem japanischen Naturpapierblock und fing an Fliegenpilze zu malen. Warum Fliegenpilze? Ich habe keine Ahnung! Mir war völlig egal was ich da zeichne, Hauptsache ich konnte mich so ein wenig vor dem Drama auf der Mattscheibe ablenken. Doch ehe ich mich versah ertappte ich mich dabei, wie eine kleine Waldnymphe – kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit – Einzug in das Bild hielt und sich liebevoll an einen Fußball kuschelte. Soweit ist es also mit mir gekommen. Mein Es kuschelt sich an einen Fußball … was würde wohl Freud dazu sagen?
Ohne weitere Worte, viel Vergnügen mit der Kritzelei.

Querstil der Woche (6)

Auch in dieser Woche gibt es wieder einen neuen Querstil. Diesmal unter dem Arbeitstitel »Gedankenlosigkeit« entstanden, mit einer eher klassischen Entstehungsprozedur. Sicher kennt es jeder der viel telefonieren muss. Man nimmt einen Stift zur Hand und kritzelt unbedacht vor sich hin, während sich der Verstand auf das Telefongespräch konzentriert. Diese Woche musste auch ich einige Telefonate führen, die mit Warteschleifen und Kundendiensten zu tun hatten. Da fällt es nicht schwer sich auszumalen, dass es einer beruhigenden Zweitbeschäftigung verlangt …

Gezeichnet mit Copic Marker auf Naturpapier, bluteten die Linien auf der Rückseite durch und ergaben ein viel lebendiges Muster mit unterschiedlich starker Deckkraft. Also versetzte ich der Rückseite noch ein wenig Farbe, et voilà, schon hat man sich wieder kreativ betätigt ohne in zu großen Aufwand zu verfallen.

Querstil der Woche (5)

Es geht weiter mit einem neuen Querstil. Wie man sieht ist meine Fingertupf-Phase noch nicht überstanden, diesmal aber immerhin etwas detailreicher. Den Grundstein legt eine Tuscheillustration, die schon deutlich zeitintensiver bei der Erstellung ist. Gerade die Haare erfordern eine ruhige und geduldige Hand. Dass dabei der kleine Finger auch einmal einschläft, bleibt nicht aus.
Die fertige Zeichnung wurde anschließend mit einer getupften Grundierung aus schwarzem Tee (ja, richtig gelesen) versehen. Nach der Trocknung kamen ein paar Farbakzente aus dem Aquarellkasten hinzu.

Querstil der Woche (4)

Unglaublich ästhetische Dekorationsmöglichkeiten bieten sich mit Scheerenschnitten. Hier entstanden ist ein recht simpler Silhouettenschnitt nach Vorlage einer Tee-Zeremonie, der, themengerecht, mit echtem japanischen Seidenpapier hinterklebt wurde (leider geht der Goldglanz der Farbe auf dem Foto verloren). Damit es etwas mehr Tiefe bekommt, habe ich als Platzhalter Moosgummi zwischen die beiden Ebenen eingefügt.

Ein Scheerenschnitt wie dieser geht relativ schnell, macht richtig Spaß und ist in einer halben Stunde machbar. Für die faulen oder weniger begabten Zeichner gibt es auch zahllose Fensterbilder etc., die sich als Vorlage eignen. Etwas Geschick und Übung im Umgang mit scharfen Messern ist allerdings erforderlich!
Zum Schluss noch schnell einen schönen Bilderrahmen darauf gesetzt und schon hat man eine neue Zierde im Raum.
Wer es gerne anspruchsvoller mag fängt an sehr viel Kleinteiliger zu arbeiten, aber dazu gibt es hier später einmal noch mehr zu sehen.

Querstil der Woche (3)

Auch heute gibt es ein Aquarell zur Unterhaltung. Als großer Fan des Studio Ghibli habe ich mich schon vor einer Weile an einen Scheerenschnitt zu dem Film »My Neighbor Totoro« gesetzt, der aber noch eine Weile reifen muss. Mit den bisherigen Schnittresten, habe ich mir überlegt, lässt sich doch aber sicher auch etwas machen und so habe ich diesen als Schablone benutzt und rings herum Farbe aufgetragen. Diesmal stammt diese Farbe aus einem Tintenfässchen und wurde mit dem Finger aufgetupft (bleibende Fingerfärbung inklusive). Um etwas Kontrast in die Sache zu bringen kamen nachträglich noch ein paar schwarze Konturen und die beliebten Rußmännchen (Susuwatari) dazu.