Schlagwort: Papercut / Scherenschnitt

Querstil der Woche (19)

Auf den Querstil in dieser Woche bin ich besonders stolz. Hergestellt aus einem Aquarellkarton in Eierschale und Fotokarton in Nachtblau und schimmerndem Gold im Format ca. A3 – zwei Wochen Arbeit, fünfzehn Stunden reine Schnittzeit und sechs verschlissene Skalpellklingen stecken drin. Thematisch ist es eine Mischung aus Alfons Mucha und Walt Disneys Arielle geworden. Als Kind habe ich den Film sehr geliebt, das einzige was mich nie zu stören aufgehört hat war, dass Arielle das Meer verlässt um an Land zu leben. Bei meinem Bild habe ich mir nun vorgestellt, dass Arielle im Meer geblieben ist und Prinz Erik ihr dorthin folgte.

Ich glaube als nächstes widme ich mich Rotkäppchen!

Laterne, Laterne! (QdW #17)

Ja gut, Sankt Martin ist noch eine Weile hin und nicht einmal mit Halloween könnte ich zeitlich gesehen argumentieren, also sagen wir wie es ist: ich hatte einfach Lust auf eine Laterne. Die letzte habe ich vor ca. 20 Jahren in der Schule gebastelt, das ist eine halbe Ewigkeit her!
Der Querstil in dieser Woche ist also diese schicke Laterne für die ich erneut zum Messer gegriffen und Paper Cutting aka. Scheerenschnitt begangen habe. Die Grundfläche beträgt 12 x 12 cm, das Material ist der Überrest des hier erwähnten Tonpapiers und das Muster habe ich aus einer Sammlung orientalischer Kleider-/Stickmuster mit ein paar Modifizierungen als Vorlage übernommen.
Trotz meiner Feststellung feine Linien wären mit dem Papier nicht zu schaffen, konnte ich die Herausforderung nicht unversucht liegen lassen. Es hat sich gezeigt, dass mit einer harten Unterlage (normalerweise verwende ich eine selbst heilende Schneidematte) selbst dieses widerspenstige Tonpapier zu zähmen ist.

Querstil der Woche (14)

In diesem Beitrag hatte ich bereits erwähnt, dass das Bild aus den Resten eines in Arbeit befindlichen Scheerenschnittes entstanden ist. Besagter Scheerenschnitt sollte eigentlich eine Übung für Größeres darstellen, lagerte aber letztlich länger herum als das große Projekt (Last-Drink-Birdhead). Nach der letzten Woche hat mich aber das Scheerenschnittfieber wieder voll gepackt und so gibt es in dieser Woche gleich noch einen Hinterher!

Papercut: My Neighbor TotoroDas Format ist diesmal etwas kleiner und beleuchtet ist es auch nicht. Dafür gibt es mehrere Ebenen und das Spiel mit den Schatten, die sich je nach Tageslicht verändern. Auch spannend!
Dinge die ich inzwischen schon gelernt habe: Tonpapier franst verdammt schnell aus, ist das Messer auch noch so scharf. Mit meinen Papieren von Hahnemühle passiert das nicht. Sollte ich in Zukunft mit farbigem Papier arbeiten wollen, werde ich mir also eine Alternative suchen müssen. Ins feine Detail zu gehen und dabei noch saubere Schnittkanten zu bekommen, dürfte mit Tonpapier eher nicht machbar sein.

Querstil der Woche (13)

Last-Drink-Birdhead

Ist grau der Himmel, weit und rau die See,
bleib heut‘ an Land, wackerer Seemann.
Es ist Zeit, die hart verdienten Münzen zu verspielen, besser noch,
du investierst sie in den guten Trank der Wirtin.
Nimm den Whiskey, Scotch oder den Rum und lasse ihn deine Kehle
warm hinunterfließen. Bis die Gedanken zu Watte werden, bis die Welt
vor dir verschwimmt. Seufze ruhig zufrieden, wenn es dir gefällt!
Singe ein lustiges Liedchen, das dir auf den Lippen lauert.
Tanze mit der Wirtin, bis das Bein vor Müdigkeit versagt.
Vergiss nicht, deinen Freunden einen starken Trunk zu spendieren!
Sie haben es gewiss verdient.
Genieße den freien Tag, den Sturm und ungezähmter Seegang
dir bescheren, morgen schon ruft das Boot erneut nach deinen Taten.

Trink noch einen Schluck. Lache, tanze, zelebriere!

Doch sei gewarnt!
Wenn du über die Theke blickst und dort Last-Drink-Birdhead siehst,
nimm die Beine in die Hand! Schieb von dir das letzte Glas,
sei es auch gerade frisch gefüllt, und suche dir ohne zu zögern
einen trockenen Platz und bette dich für die Nacht.
Denn wenn dir Last-Drink-Birdhead erst erschienen ist,
kann nichts Gutes mehr geschehen.
Sein Auftauchen sei dir eine Warnung – wer sie ignoriert,
wird nie mehr gesehen. Stattdessen sitzt ein buntes Vöglein dort,
wo einst ein Seemann seine Pause nahm, und singt ein traurig‘ Liedchen allen,
die weiter zur See hinaus fahr’n.

•••

Der neue Querstil der Woche ist da und meine Güte! Was war das für eine Arbeit! Drei Tage Paper-Cutting – überraschenderweise ohne mich auch nur einmal in den Finger zu schneiden. Das Motiv basiert auf einer kleinen Schreibübung  aus dem Wonderbook, die ich zusammen mit Freunden im Dezember letzten Jahres gemacht habe. Die Aufgabe lautete: Wer oder was ist Last-Drink-Birdhead? Daher gibt es diesmal auch die oben stehend kleine Anekdote zum Bild.

Das fertig geschnittene Motiv (27 x 27 cm) hängt nun gerahmt in einem 5cm tiefen Bilderrahmen (50 x 50 cm) an der Wand zwischen zwei Zimmern. Im Innenteil habe ich 4 LED-leisten als Lichtquelle angebracht, die nach Belieben ein- und ausgeschaltet werden kann. Wen der Partyteufel packt, der kann sogar die Farbe des Lichts verändern. LEDs sind großartig!
Eine edel anzuschauende Wanddekoration, wenn man mich fragt – leider ist es verflucht schwierig sie ordentlich zu fotografieren.
An der Wand: Last-Drink-Birdhead

Querstil der Woche (4)

Unglaublich ästhetische Dekorationsmöglichkeiten bieten sich mit Scheerenschnitten. Hier entstanden ist ein recht simpler Silhouettenschnitt nach Vorlage einer Tee-Zeremonie, der, themengerecht, mit echtem japanischen Seidenpapier hinterklebt wurde (leider geht der Goldglanz der Farbe auf dem Foto verloren). Damit es etwas mehr Tiefe bekommt, habe ich als Platzhalter Moosgummi zwischen die beiden Ebenen eingefügt.

Ein Scheerenschnitt wie dieser geht relativ schnell, macht richtig Spaß und ist in einer halben Stunde machbar. Für die faulen oder weniger begabten Zeichner gibt es auch zahllose Fensterbilder etc., die sich als Vorlage eignen. Etwas Geschick und Übung im Umgang mit scharfen Messern ist allerdings erforderlich!
Zum Schluss noch schnell einen schönen Bilderrahmen darauf gesetzt und schon hat man eine neue Zierde im Raum.
Wer es gerne anspruchsvoller mag fängt an sehr viel Kleinteiliger zu arbeiten, aber dazu gibt es hier später einmal noch mehr zu sehen.